Draußen war es nass, glatt, kalt und ungemütlich. Doch in der VW-Halle brach der warme Applaus der 1500 Zuschauer schnell das Eis. Der Braunschweiger Sport präsentierte beim zweiten Abend des Sports die ganze Breite seiner Spitzenleistungen.

Und selbst die zahlreichen Spitzenkönner unter den Zuschauern staunten, in wie vielen Sportarten in dieser Stadt Leistungen vollbracht werden, die höchsten nationalen und auch internationalen Ansprüchen gerecht werden.

Wegen der glatten Straßen waren nicht alle Meister des Sports zu ihrer Ehrung durch die Bürgermeisterin Friederike Harlfinger und Sportdezernent Wolfgang Laczny gekommen. Auch auf den Rängen war es nicht so voll wie erhofft, aber der guten Stimmung in prächtiger Atmosphäre tat das keinen Abbruch.

Auf drei Bühnen in der VW-Halle wechselten Ehrungen, Interviews und Darbietungen auf kurzweilige Weise. Und als sie zur Siegerehrung unserer Leserwahl aufgerufen wurden, ließen selbst sonst ausgebuffte Profis so etwas wie Lampenfieber erkennen. Das macht sie sympathisch. Und das sorgte für noch ein bisschen mehr Wärme im weiten Rund.

Dass es bei der Wahl erfolgversprechend ist, seine Freunde und Fans zum Votum zu bewegen, wurde auch an den anwesenden Jubel-Fans klar. Kaum hatte Moderator Georg Renz beim Männer-Wettbewerb den Namen André gesagt, kreischte es schon von den Rängen. Judoka André Breitbarth hatte seine Anhänger in großer Zahl mitgebracht. Und auch die Volleyballer waren mit großer Fanschar angereist.

Dauerbrennerin Silke Harenberg schaffte das Wunder, analog zu ihrem fünften Weltcup-Gesamtsieg im Quadrathlon auch ihren fünften „Sportlerin-des-Jahres-Titel“ einzuheimsen.

Den vielleicht größten Applaus erhielt aber Svenja Steinke, die Zweite bei unserer Leserwahl. Das hatte seinen Grund. Denn die sympathische 28-Jährige war vor ihrer erfolgreichen Karriere als Taekwondo-Kämpferin Formationstänzerin beim BTSC. Und so heimste sie Jubel gleich aus zwei Lagern ein. „Formationstanzen ist so extrem zeitaufwändig, dass ich damit aufhören musste. Mein Bruder hat mich dann überzeugt wieder Taekwondo zu machen“, erzählte sie dem staunenden Publikum.

Als die Phantoms-Basketballer Bälle mit Freikarten in die Menge warfen, fing auch Felix Teufert, der Kapitän der BTSC-Tanzformation einen und jubelte: „Sonntag spielt Braunschweig gegen Ludwigsburg. Da muss ich sehen, wie Ludwigsburg verliert.“ Seit 20 Jahren sind Braunschweig und Ludwigsburg Erzrivalen.

Veranstalter des Abends des Sports sind Stadt, Stadtsportbund und unsere Zeitung, Partner BS-Energy und die Verkehrs-AG. Aber der Gewinner gestern Abend war der ganze Braunschweiger Sport, der zurecht stolz auf sich sein darf.