Fußball-Zweitligist Eintracht Braunschweig hat sich im letzten Spiel des Jahres einen Punkt erkämpft. Die Mannschaft von Torsten Lieberknecht spielte gegen Alemannia Aachen vor 19.950 Zuschauern im Eintracht-Stadion 1:1 (0:1)-Unentschieden. Die Tore erzielten Aachens Bas Sibum (26. Minute) und Domi Kumbela (86.).

Die Partie begann mit einer zehnminütigen Abtastphase, in der es die Eintracht zunächst erfolglos mit langen Bällen versuchte. Zusätzlich versuchten sie es mit schnellen Kombinationen, die Aachen unter Druck setzten. Die Folge waren Fouls, die den Hausherren Freistöße in aussichtsreicher Position boten. So prüfte Deniz Dogan in der 11. Minute Aachens Schlussmann Boy Watermann mit einem scharfen Schuss aus rund 25 Metern und markierte damit den ersten Höhepunkt der Partie.

Die Eintracht fand anschließend besser ins Spiel und erarbeitete sich mehr Spielanteile. Beide Mannschaften blieben aber weiterhin auf Augenhöhe. In der 25. Minute dann doppeltes Pech für die Gastgeber: Zunächst erhielt Ken Reichel für ein Foul seine fünfte gelbe Karte. Torsten Lieberknecht wird damit auf einen weiteren Abwehrspieler verzichten müssen. Zusätzlich zu dieser Hiobsbotschaft konnte die Alemannia in Person von Bas Sibum den aus dem Foul resultierenden Freistoß in die 1:0-Führung ummünzen (26.).

Und es ging für die Braunschweiger bitter weiter: Wenige Minuten vor der Halbzeitpause verletzte sich Benjamin Fuchs, der daraufhin das Spiel frühzeitig beenden musste. Es ist der nächste Abwehrspieler, um den die Eintracht bangen muss. Die Verantwortlichen dürften heilfroh über die Winterpause und die zusätzliche Regenerationszeit bis zum nächsten Pflichtspiel sein.

Domi Kumbela erlöste die Eintracht in der 86. Minute

Nach der Pause konnte es für die Gastgeber eigentlich nur besser werden, doch das Schicksal sah anders aus: Nach nicht einmal zehn Minuten musste der eingewechselte Benjamin Kessel nach kurzer Behandlung verletzt vom Platz. Man mag es kaum mehr erwähnen: erneut ein Abwehrspieler.

Die Braunschweiger spielten anschließend unruhiger und ließen sich zu vielen Fehlpässen hinreißen. Aachen machte es zwar nicht besser, besaß aber dafür mehr Ruhe. Die weit aufgerückte Eintracht hingegen wollte spürbar den Ausgleich.

Das machte sich bezahlt: Nach mehreren hochkarätigen Chancen und einer druckvollen Schlussphase erlöste Domi Kumbela in der 86. Minute seine Mannschaft mit dem verdienten Ausgleichstor und beendete das Jahr mit einem versöhnlichen Unentschieden.

Nach dem Remis überwintert die Eintracht auf dem achten Rang der 2. Bundesliga. Weiter geht es nach der Winterpause am Sonntag, 5. Februar 2012, bei Eintracht Frankfurt (Anstoß 13.30 Uhr).

Friedhelm Funkel (Trainer Alemannia Aachen):
„Vor dem Spiel wäre ich mit einem Punk zufrieden gewesen. So wie der Spielverlauf heute war, bin ich es natürlich nicht. Wir hatten großen Respekt vor der Braunschweiger Mannschaft, deswegen haben wir heute auch tiefer gestanden, wollten nicht so viele Räume geben. Das ist uns über fast 90 Minuten gelungen. Dadurch gab es natürlich auch weniger Torchancen. Mit der Bilanz der letzten Wochen können wir zufrieden sein. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in der Liga bleiben werden.“

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig):
„Es war natürlich das erwartet schwere Spiel. Wir haben gemerkt, dass sich die Aachener stabilisiert haben. Es war heute harte Arbeit. Wir haben uns mental viel vorgenommen und wollten heute drei Punkte holen. Das Spiel ohne Ball war heute nicht optimal, und wenn du das Gefühl hast, dass heute nicht alles funktioniert, dann muss man auch mal versuchen, die Sau rauszulassen. Man sieht, mit welcher Physis und welchem Engagement die Jungs spielen. Jetzt gab es zum Schluss noch mal einen Kraftakt. Wir haben unsere Chance heute genutzt und das Tor super rausgespielt. So können wir uns zwar nicht mit einem Sieg, aber wenigstens mit einem gerechten Unentschieden von den Fans verabschieden. Wir haben jetzt 29 Punkte, sind sicherlich nicht durch, aber es ist ein solider Grundstock, damit wir unser Ziel in dieser Saison erreichen.“

Eintracht Braunschweig:
Davari – Fuchs (Kessel, 39./Fetsch, 53.), Dogan, Washausen, Reichel – Theuerkauf – Boland, Vrancic (Pfitzner, 46.), Petersch – Kruppke, Kumbela

Alemannia Aachen:
Watermann – Falkenberg, Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach – Demai, Sibum – Yabo (Kratz, 67.), Radjabali Fardi – Auer, Radu (Uludag, 87.)

Zuschauer: 19.950

Schiedsrichter: Christian Leicher (Landshut)

Gelbe Karten: Reichel, Theuerkauf / Auer, Watermann