Mit einem Gastspiel des britischen Startenors John Potter ist am Sonntag das europäische Minnesang-Festival in Braunschweig zu Ende gegangen. Mit rund 1500 Zuhörern seien die Erwartungen der Veranstalter um die Hälfte übertroffen worden, sagte Ulf Hilger vom Braunschweiger Stadtmarketing.

Als Höhepunkt habe sich ein Sängerwettstreit in der mittelalterlichen St.-Martini-Kirche erwiesen, der 470 Zuschauer anlockte. Angesichts des großen Interesses dächten die Organisatoren jetzt darüber nach, mittelalterliche Musik künftig stärker im Kulturprogramm der Stadt zu etablieren, erklärte Hilger.

Die viertägige Reihe war nach Angaben der Veranstalter die erste ihrer Art in Norddeutschland. Auf dem Programm standen Konzerte mit Künstlern aus Deutschland, England, Frankreich, Italien, Österreich und Tschechien sowie Fachvorträge. Das Festival gehörte zum Begleitprogramm der bis zum 8. November in Braunschweig laufenden Landesausstellung über Otto IV. (1175-1218). Der Sohn Heinrichs des Löwen war der einzige deutsche Kaiser aus dem Hause der Welfen und gilt als Förderer der schönen Künste.

Minnesang ist eine im 12. Jahrhundert in Südfrankreich entstandene Liedform. Sie verbreitete sich schnell in ganz Europa und wurde vor allem von den Höfen des Adels gefördert. Zwar griffen die Sänger auch politische Themen auf. Meist handelten die Lieder aber von unerfüllter Liebe zu Edelfrauen. dpa

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